Bauen mit Markon Haus in Neu-Döberitz

Zentrale Lüftung, denzentrale oder - einfach Fenster-Lüften...?

Eigentlich ist man ja von Kindheit an das Lüften gewohnt: Fenster auf- frische Luft rein – Fenster zu - und fertig. Beim Hausbau lernt man natürlich wieder zu und merkt, dass es doch nicht so einfach ist und steht -wie häufig- vor der Qual der Wahl, u.a.:

 

  1. Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
    sozusagen „State oft he Art“ derzeit, also Stand der Technik, aber sehr teuer (ca. 10.000,- EUR Aufpreis), lfd. Kosten (Strom/ Wartung) nicht unerheblich und daher im Kosten- Nutzen-Verhältnis leider nicht ganz optimal…
  2. Dezentrale Lüftungsanlagen (z.B. 1 Außenwandlüfter pro Raum)
    günstiger, nicht ganz so effektiv wie die Zentrallösung und u.U. Probleme mit störender Geräuschentwicklung in Wohnräumen (beim googeln scheiden sich daran die Geister…) und Verschleiß der Lager
  3. Fensterfalzlüfter in Verbindung mit elektrischen Abluftlüftern
    geringe Kosten, einfach, aber energetisch suboptimal
  4. Per Hand lüften (Stoßlüften)
    nicht komfortabel, aber man kann auch so wohnen und leben…

Unser Bauleiter hat es so formuliert: wenn Sie sich die 10.000,- EUR leisten können und wollen und den Komfort haben wollen, dann nehmen Sie die zentrale Lüftungsanlage! Aber: es wird sich energetisch nicht „rechnen“ –das muss man sich abschminken. Es ist eine Frage des Komforts. Auch durch Stoßlüften kann man das Haus Schimmelfrei halten.

Dazu muss man sich bloß vorstellen, wie lange man braucht, um die Kosten von 10.000,- EUR abzubezahlen (komme auf überschlägig 13.000,- EUR Gesamtkosten inkl. Zinsen: 20 Jahre abzahlen über das Hypothekendarlehen macht gut 50,- EUR monatlich auf 20 Jahre). Also… uns ist das zu teuer. Anfänglich kam auch noch ein diffuses Unbehagen wegen der geschlossenen Lüftungskanäle und mögliche Verunreinigungen dazu (keine Ahnung, ob das ein Thema ist oder mal eins sein wird).

 

Von der dezentralen Lüftung über Einzellüfter in jedem Raum (z.B. inVENTer) hat uns unser Architekt nach dem derzeitigen Stand der Technik eher abgeraten. Gründe: funktioniert leidlich gut, aber Geräuschentwicklung ist hörbar- natürlich alles subjektiv. Da eine Lüftungsanlage für mich (Bauherr) hauptsächlich für die Schlafräume wichtig ist, damit man auch bei geschlossenen Fenstern im Winter ohne „dicke Luft“ gut schlafen kann und ich seeehr geräuschempfindlich bin, haben wir die dezentrale Variante verworfen. Wenn man zu dem Geräuschthema mal googelt, hört man einige Horrorstorys aber auch manche die sagen – kein Thema, wir hören kaum etwas…

 

Dann kam noch der Tipp mit dem REGEL-air® Lüftungssystem. Das funktioniert ganz einfach gesagt so: ein Abluftventilator im Bad saugt die Luft permanent über einen Wanddurchbruch nach außen, durch spezielle Überströmdichtungen in den Türzargen strömt Luft aus den übrigen Zimmern nach, die wiederum über Fensterfalz-Lüfter in den Fensterrahmen mit frischer Außenluft versorgt werden. Dabei sind das nicht einfach ‚Löcher‘ in den Fensterrahmen: die Außenluft wird beim Durchströmen des Fensterfalzes durch die nach außen abfließende Raumwärme bereits vorgewärmt. Und das sogar bei permanent laufender Abluftanlage. Der Vorwärmeffekt wurde lt. Regel-air testweise mit +13 Grad gemessen.

 

Das hat uns überzeugt (naja zumindest den Bauherrn, die Bauherrin zaudert noch und will klassisch lüften- was parallel sowieso nötig wäre). Da man die Fensterfalzlüfter stufenlos regulieren und bei Nichtgefallen auch wieder ausbauen kann, werden wir das REGEL-air®-System wohl einbauen als unsere Lüftungsunterstützung!

Ob nur im OG oder auch im EG ist noch offen, mal sehen, was die Lüfter für Bad und HWR so kosten… Da wir den Dunstabzug in der Küche nach außen legen, haben wir im EG ja bereits einen zusätzlichen Abzug.

Für Details: https://www.innoperform.de/produkte/regelair-fensterluefter

 

das Prinzip der Fensterfalz-Lüfter
das Prinzip der Fensterfalz-Lüfter

Weitere Gedanken dazu:

 

Auf der homepage von REGEL-air® ist eine Vergleichsberechnungen Regel-air vers. Zentrale Lüftung eingestellt, nach der die Zentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung gegenüber REGEL-air® eine (Heiz-)Kosteneinsparung von 168,- EUR jährlich bringt - der aber mit Kapital- und Unterhaltskosten von 397,- EUR jährlich erkauft werden muss! (bezogen auf eine 63 qm-Wohnung). Infos dazu: https://www.innoperform.de/produkte/regelair-fensterluefter/referenzen

 

Zudem erzählte mir gerade eine Kollegin, dass REGEL-air® in ihrer neuen Eigentumswohnanlage in Potsdam in allen Wohnungen eingebaut wurde- auch im Zusammenhang mit einer permanenten Abluftanlage. Sie findet das System sehr komfortabel , auch die Geräuschdämmung der Fenster soll wohl nicht leiden. Auf der homepage steht was von 1 -2 dB Verlust- was wohl nicht im hörbaren Bereich liegt- in Dallgow ist das wohl auch kein Thema- wenn mal irgendwann der BER öffnen sollte ;-).

Prinzip des Lüftens mit Abluftanlage
Prinzip des Lüftens mit Abluftanlage

FAZIT Regel-Air nach 1,5 Jahren:

 

Wir können es empfehlen. Eingebaut haben wir es in jedem 2. Fenster pro Raum, jeweils ein Lüfter pro Fensterflügel.

Ich hatte mir zwar einen stärkeren regelmäßigen Luftzug vorgestellt, aber das Raumklima nach eine Nacht mit geschlossenen Fenstern ist gefühlt besser als in unserer früheren Wohnung.

Ein deutlich spürbarer Luftzug entsteht erst bei höheren Windstärken, also wenn es schon deutlich windig ist. Bei wenig Wind spürt man nichts (was aber nicht heißen muss, dass nichts durchkommt).

 

Pflegeaufwand:
Im Winter gibt es etwas Tropfenbildung in den Fensterpfalzen wg. der Kälte, aber das ist nicht dramatisch. Mann sollte aber dann schon mal gelegentlich die Pfalzen mit einem Tuch auswischen. In der Übergangszeit kommt auch schonmal gelegentlich zu geringfügiger Schimmelbildung (kl. schwarze Flecken unten, wo sich Feuchtigkeit sammeln kann), wenn man länger nicht sauber macht. Aber wie gesagt, gelegentliche Wischen verhindert das. Im Vergleich zu einer zentralen Lüftungsanlage ist der Pflegeaufwand sicherlich minimal.  

 

Entlüfter:
Wir haben aber auf jeder Etage des Hauses einen Entlüfter einbauen lassen - im EG im HWR und im OG im Bad - die wir nachts i.d.R. zeitgesteuert einschalten, so wird ständig Luft nach draussen gezogen, die über die Türspalte durchkommt.